Erfahrungsbericht: Klettern für herzkranke Kinder und Geschwister

Als mein Sohn in der Klettergruppe angefangen hat, war er 8, das ist schon 4 Jahre her. Er hat sehr davon profitiert, darauf will ich hier näher eingehen.

Er hatte auffällige Entwicklungsdefizite in seiner Motorik und in seiner sozial-emotionalen Entwicklung bei gleichzeitig ausgezeichneter Intelligenz. Obwohl er ein sehr bewegungsfreudiges Kind war, war es wegen seiner Defizite schwer für ihn, sich in einer üblichen Kindersportgruppe einzugliedern. Zu der Klettergruppe der Elterninitiative Herzkranker Kinder, Köln e.V. e.V. erfuhren wir von einer Mitgliedsfamilie des Vereins. Diese inklusive Klettergruppe war für uns in dreifacher Hinsicht ein Segen:

  1. Sozialer Aspekt: In dem kleinen und festen Rahmen mit 3 therapeutisch geschulten Trainern, Marc, Jan und Rahel, die sich durch enorme Geduld und Freundlichkeit auszeichneten, wurde mein Sohn so akzeptiert, wie er war und hatte gleichzeitig Raum, zu wachsen. Die Trainer haben die Kinder kontinuierlich ermutigt, sich etwas zuzutrauen, ihren Körper mehr zu spüren und sich im Umgang miteinander gute Worte zu finden.

Dazu gehörte jedes Mal auch die Motivationsrunde am Anfang. Der regelmäßige Kontakt zu anderen Kindern, die auch ihre Baustellen hatten, war ein gutes soziales Übungsfeld für ihn.

  1. Bereich Konzentration: Als ich einmal dort selbst die Möglichkeit bekommen habe, das Klettern auszuprobieren, habe ich sehr gestaunt, wie stark ich mich dabei fokussieren und auf die Signale meines Körpers hören musste, um den nächsten Griff zu finden. Andere Gedanken mussten automatisch in den Hintergrund weichen.  Ebenfalls erforderte es große Konzentration, den Kletterpartner vor dem Abstürzen zu sichern.  Da habe ich verstanden, wieviel mein Sohn jede Woche durch das Klettern im Bereich Konzentration lernt, ohne dass er sich dabei, wie in einer Therapie fühlt. Zwei Jahre später wurde ihm auch ärztlicherseits bescheinigt, dass die Diagnose ADS nicht mehr da war, und heute besucht er ein normales Gymnasium.
  2. Der dritte Bereich ist der eigentliche sportliche Bereich, nämlich Kondition, Kraft und Gleichgewicht. Selbstverständlich hat er sich in diesen Bereichen auch verbessert, obwohl er seine Höhenangst immer noch nicht ganz überwunden hat. Klettern ist leider nicht seine Leidenschaft geworden; deswegen wollen wir nun etwas anderes ausprobieren. Denn ausreichend Bewegung ist genauso wichtig wie gesundes Essen.

Wir sind sehr dankbar, dass wir an dieser besonderen Klettergruppe über so einen langen Zeitraum teilnehmen konnten.

 

 

Erfahrungsbericht Wassergewöhnen 

Auch ohne Herzfehler, ist es gar nicht so leicht, ein gutes und bezahlbares Schwimmtraining für seine Kinder zu finden. Als unser Sohn (6 Jahre, Diagnose HLHS) uns im Sommerurlaub fragte, ob er auch mal einen Schwimmkurs besuchen darf, wollten wir ihm diesen Wunsch gerne erfüllen. Wir sahen uns jedoch vor die Herausforderung gestellt, dass die Suche nach einem geeigneten Kurs gar nicht so leicht werden würde, weil unser Sohn besondere Aufmerksamkeit benötigt, da er nicht tauchen darf. 

Eine E-Mail der Elterninitiative herzkranker Kinder Köln e. V. über einen  Wassergewöhnungskurs für herzkranke Kinder kam daher wie gerufen. Der Verein, DJK STG Köln-Nord e. V., der das Angebot ausrichtet, hat sich sehr für die Herzkinder eingesetzt. In einem individuellen Gespräch hat man uns über die Voraussetzungen und den Ablauf des Kurses informiert. Alle Verantwortlichen wurden auf mögliche Notfälle der Herzkinder genaustens vorbereitet. Toll ist aber auch, dass der Kurs nicht nur von herzkranken Kindern belegt wird. So wird das Thema der Inklusion gelebt und auch für die Geschwisterkinder stehen Angebote zur Verfügung. 

Der erste Kurs unseres Sohnes endet bald schon. Es gefällt ihm und uns so gut, dass wir einen Folgekurs belegen werden.  Vielen Dank an die Elterninitiative herzkranker Kinder Köln e. V. und den DJK STG Köln-Nord e. V. für das tolle Engangement! 
Daniel und Sonja Zimmermann  

 

Foto von Thomas Park auf Unsplash

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Zeit für mich!“ – Workshop für Frauen-

Zu dem Workshop für Frauen mit dem Titel „Zeit für mich“ trafen sich 11 Mütter im Seminarhaus „Open Sky“ in Leverkusen Hitdorf.
Ein Wochenende lang, von Freitagabend bis Sonntagmittag wurde der kreative Workshop von Birgit Boy geleitet. Ihr Seminar basierte auf den Elementen des systemischen Coachings. Die zentralen Fragen des Workshops waren: „Wie erkenne ich meine eigenen Stärken?“ und „was macht mich eigentlich glücklich?

In Form einer Collage brachte jede Teilnehmerin ihre ganz individuelle Definition diesbezüglich zum Ausdruck. Herausgekommen sind unterschiedliche und allesamt sehr schöne Bilder – der Kreativität waren aufgrund der vielen zur Verfügung stehenden Materialien kaum Grenzen gesetzt und die ein oder andere Teilnehmerin entdeckte an sich eine ungeahnt kreative Seite.

Frau Boy stellte auch zahlreiche theoretische Ansätze und Literaturvorschläge zum Thema  Achtsamkeit und positive Psychologie vor und leitete darüberhinaus ganz konkrete Übungen zur Achtsamkeit und Entspannung z.B. in Form von Atemübungen an.
Insgesamt bot das abwechslungsreiche Programm viele Impulse, um auch in schwierigen Zeiten Kraft zu schöpfen und das Glück nicht aus den Augen zu verlieren.
Das schöne Ambiente des Veranstaltungsortes, die Ruhe und der nette Austausch zwischen den Teilnehmerinnen machte das Wochenende zu einer entspannten, kommunikativen und erkenntnisreichen Auszeit.

Reiten für Herzkranke 2018

Kinder und deren Geschwister in Zusammenarbeit mit Renate Bock und Corinna Beer in Bergisch-Gladbach Moitzfeld

Samstagmorgen: die Kinder lernen die Pferde kennen. Auf dem Tagesplan steht putzen, streicheln und kuscheln. Nach dem Kennenlernen geht es auf den Reitplatz. Hier lernen die Sie das Handling mit den Pferden und Hindernisse zu umgehen. Reiten und frische Luft macht Hunger, also eine Pause mit leckeren Nudeln. Gestärkt geht es auf den Reitplatz an die Longe und das Traben. Für den großen Ausritt am Sonntag wird Indianerschmuck für die Pferde und Kids gebastelt. Sonntags gehen die Indianer in den Wald. Die Pferde sind mit Federn und Bändern geschmückt. Die Kinder tragen Ihren selbstgebastelten Kopfschmuck. Das Ziel ist das Naturfreundehaus in Hardt. Zusammen mit den Eltern reiten und laufen alle zurück zum Hof und lassen die erlebnisreichen Tage ausklingen.

Aussagen der Kinder:
Mir hat das Reiten Spaß gemacht! Mein Pferd heißt Peppi (Edi 8 Jahre)
Mir hat alles Spaß gemacht. Ich möchte gerne wiederkommen (Katharina 9 Jahre)
Mir hat es Spaß gemacht auf Mira zu reiten, weil Sie so süüüüß Ist. (Albert 10 Jahre)
Mir hat der Ausritt mit Benni am meisten Spaß gemacht. Ich möchte gerne wiederkommen. (Johanna 6 Jahre)
Es war schön. Ich möchte nochmal kommen. (Jonathan 7 Jahre)
Ich möchte gerne wiederkommen zu Baboul. (Alma 6 Jahre)
Mein Pferd Pina war ganz lieb, reiten Daumen hoch (Piet 6 Jahre)