Schon seit 1997 wird in der Kinderkardiologie Köln im Ramen der psychosozialen Betreuung auch Kunsttherapie für die stationär aufgenommenen Kinder, deren Geschwister und Eltern angeboten.

Was genau ist eigentlich Kunsttherapie?

In der Kunsttherapie werden Materialien fürs Malen, Zeichnen und für die plastische Gestaltung zur Verfügung gestellt. Dadurch werden künstlerisch kreative Prozesse in Gang gesetzt und durch den Therapeuten begleiten. Während dieser Prozesse können innere und äußere Bilder dargestellt und kommuniziert werden. Die Auseinandersetzung mit negativen oder positiven Erfahrungen und Gefühlen kann stattfinden.

Künstlerisches kreatives Gestalten bedeutet jedoch gleichzeitig auch aktiv zu werden, seine eigenen Fähigkeiten zu erleben sowie Material und Prozess sinnlich zu erfahren.

Was kann Kunsttherapie leisten?

Kunsttherapie bietet die Chance eine kurze Pause vom Klinikalltag zu nehmen. Herzkinder,  Geschwister und Eltern haben so die Möglichkeit:

– Erlebtes zu verarbeiten,
– sich während des künstlerischen Prozesses zu erholen und Stress abzubauen
– das Wohlbefinden zu steigern und
– für den weiteren Verlauf der Genesung Kraft zu tanken.

Kunsttherapie findet zweimal in der Woche statt, in der Regel dienstags und donnerstags am Nachmittag. Mit Hilfe eines Malwagens ist die Kunsttherapie mobil und flexibel, so dass sie je nach aktuellem Befinden im Bett oder im Spielbereich, in einer Kleingruppe oder einzeln gestaltet werden kann.

Zur Person:

Mein Name ist Theresia Tarcson. Ich bin Kunsttherapeutin (MA) und die Elterninitiative herzkranker Kinder Köln e.V. ermöglicht es mir ein kunsttherapeutisches* Angebot für herz­kranke Kinder, deren Geschwister und Eltern der kinderkardiologischen Station der Uniklinik Köln zu bieten.

Seit Juni 2015 arbeite ich nun schon als Kunsttherapeutin auf der kinderkardiologischen Station der Uniklinik Köln. Im Rahmen dieser kunsttherapeutischen Tätigkeit liegt mir vor allem die klientenzentrierte Therapie am Herzen. Mit meinem vielseitigen Repertoire kann ich auf die verschiedensten Bedürfnisse der Menschen eingehen mit denen ich arbeite. Zu meinen Arbeitsfeldern gehört die Behandlung von herzkranken Kindern, deren Geschwistern und auch Eltern. Neben Kriseninterventionen und Stabilisierungsmaßnahmen in schwierigen, emotional belastenden Situationen arbeite ich je nach Situation und Anforderung in enger Absprache mit dem Team auf der Station im Einzel-, Familien-, oder Gruppensetting überwiegend ressourcenorientiert. Vor allem bei der Behandlung von Müttern zur Unterstützung der Beziehung zu ihrem Kind gestalte ich die Sitzungen auch vor dem Hintergrund eines systemischen Ansatzes.

Mit einer Schatzkiste, gefüllt mit Maluten­silien (Öl- und Pastellkreiden, Bunt- und Bleistiften sowie flüssigen Farben & Pinseln aber auch Ton zur plastischen Gestaltung), besuche ich Kinder wie Erwachsene auf ihren Zimmern und arbeite mit ihnen zu den Themen, die sie bewegen. Die vielseitigen künstlerischen Materialien und die Interaktion können die Malerinnen und Maler in ihren schwierigen Situationen unterstützen und wirken sich positiv auf die seelische Verfassung aus.

Das ressourcenorientierte kunsttherapeutische Angebot wirkt stabilisierend auf meine PatientInnen, deren Eltern und Geschwister. *
Ziel der Kunsttherapie kann die Förderung von Achtsamkeit und Entspannungsfähigkeit sein und sie kann u.a. zur Burnout-Prävention eingesetzt werden. Anspannungsgefühle, Antriebslosigkeit oder Ängste können gelindert werden. Durch unterschiedliche Übungen, themenzentriertes und freies Gestalten eröffnet sich, sowohl für Teilnehmer, als auch dem Therapeuten/Anleiter ein Raum zur spielerischen Kommunikation und Auseinandersetzung, Stabilisierung und ggf. Problemlösung in Form eines so genannten „Probehandelns“. Entstehende Werke sind dabei das tragende Element der Beziehungsgestaltung und stehen sinnbildlich für Inhalte. Über Bilder können im besonderen Maße Entwicklungsprozesse angeregt und ggf. unbewusste Themen sichtbar gemacht werden.

Finanziert wird dieses Projekt seither durch die Elterninitiative herzkranker Kinder, Köln e.V. aus Spendenmitteln.Wir sind dankbar und freuen uns sehr, dass die Marga und Walter Boll-Stiftung aus Kerpen (http://www.bollstiftung.de/) dieses Projekt maßgeblich unterstützt und damit die Kunsttherapie auf der Kinderkardiologischen Station für dieses Jahr finanziell absichert.